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KITA-Mitte Kyritz

Beschränker Realisierungswettbewerb 2013 | 2.Preis

Beschränker Realisierungswettbewerb 2013 | 2.Preis

Das Wettbewerbsareal liegt in der Altstadt von Kyritz. Das Eckgrundstück wird auf der Prinzenstraße durch zweigeschossige traufenständige Fachwerkhäuser geprägt. Das in den Entwurf zu integrierende Fachwerkgebäude in der Prinzenstraße verfügt ebenfalls über zwei Vollgeschosse. Die Mauerstraße ist durch eine eingeschossige Bebauung bestimmt.

Ausgangspunkt für die Formulierung des Gebäudevolumens ist der einzubindende Altbau in der Prinzenstraße. Aus dessen Querschnitt wird das Neubauvolumen extrudiert und bis zu den Grundstückskanten der Mauerstraße geführt. An der Mauerstraße wird das Gebäudevolumen mit abfallender Traufkante in Richtung des angrenzenden Hauses an der Mauerstraße weiterentwickelt. Die Schiefwinkligkeit des Grundstücks bedingt eine leichte Faltung der Dachlandschaft. Der plastisch verformte Baukörper passt sich auf diese Weise wie ein Formstück in das Raumgerüst der umliegenden historischen Raumkanten ein und respektiert mit dieser Haltung die historische gewachsene Stadtstruktur.

Die Fassadengestaltung zielt auf eine zeitgemäße Interpretation des vorhandenen Altbaubestandes innerhalb des historischen Stadtkerns ab. Gleichzeitig wird eine der Nutzung angemessene Architektusprache entwickelt, die einen hohen Grad an Identität ermöglichen soll. Der Neubau wird mit einer Verkleidung aus Holzlamellen versehen, die den Baukörper zu einem klaren Volumen zusammenbindet und seine plastische Kubatur unterstreicht. Holz als Werkstoff thematisiert dabei einen ortstypischen Baustoff, der das Erscheinungsbild der die Prinzenstraße dominierenden Fachwerkhäuser prägt. Die unterschiedlichen Flächenarten des Baukörpers - Wand, Satteldach, Flachdach - werden durch spezifische Strukturbilder und Fügungen der Holzverkleidung differenziert.

Die Öffnungen sind in diese Außenhaut auf zwei Arten integriert: Zum einen als großzügige, aber sparsam eingesetzte Holzrahmenfenster. Zum anderen als großzügige Verglasungen, die von den Lamellen überlaufen werden, sodass die Kontinuität der Außenhaut gewahrt bleibt und der orttypischen Öffnungsanteil in der Fassade aufgenommen wird. Durch eine entsprechende Ausformulierung der Lamellenstruktur in diesen Bereichen werden Licht-, Sonneneinfall und das Maß an Durchlässigkeit geregelt, um einen hohen Anteil an Tageslicht im Gebäude zu gewährleisten und sensible Bereiche vor Einblicken zu schützen.
Team Katharina Feldhusen, Ralf Fleckenstein, Matthias Hanzlik
Visualisierung Mattes Schmidt