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Forschungszentrum Universität Gießen

Zweiphasiger Ideenwettbewerb 2003

Zweiphasiger Ideenwettbewerb 2003

Der Neubau des Biomedizinischen Forschungszentrum versteht sich in engem Verbund mit der Universitätsklinik. Dies verbindet ihn mit den weiteren Gebäuden, deren Position mittels der Planung festzulegen ist. Der Entwurf versucht der städtebaulichen Heterogenität der vorgefundenen Lage, deren Defizite in einer bezugslosen Kleinteiligkeit gesehen werden, mit einer neuen übergeordneten Ordnung zu begegnen. Sowohl die Klinikapotheke als auch das neue Logistikzentrum werden zusammengefasst und gehen in einem Gebäudekomplex mit dem Forschungszentrum auf. Allen Teilen werden getrennte Baufenster zugewiesen.
Das Gebäude besetzt die südliche Gebietsspitze. Seine östliche Gebäudeflucht orientiert sich an der angrenzenden Bebauung, während die süd-westliche Flucht dem Verlauf der Schubertstrasse folgt. Mit seiner dreieckigen Form formuliert es zum einen den Abschluss des gesamten Klinikareals, zum anderen spannt sich entlang seiner Seiten ein Raum auf, der seine Ausdehnung in einem Grünraum findet. Dieser vernetzt sich wie selbstverständlich mit den bereits bestehenden Vegetationsräumen und schafft die gewünschten Verbindungen sowohl zum Klinikpark, als auch zu den bestehenden Universitätsgebäuden. Die Idee eines Unicampus findet an dieser Stelle seine suburbane Interpretation in einem grosszügigen Klinikpark.

Das Besondere des Gebäudes lässt sich als ein Spannungsverhältniss zwischen den klaren kontextuellen Bezügen und seiner autonomen dereieckigen Form beschreiben. Das Gebäude folgt in Stufen der Geländelinie, während es nach oben ein grosses horizontales Dach ausbildet. Als elementares Gerüst des Gebäudes fungiert ein Bewebungsraum, welcher das Gebäude entlang einer Abfolge von Höfen durchmisst. Er leitet den Besucher von der Paul-Meimberg-Strasse ausgehend zur zentralen vertikalen Erschliessung und weiter in Stufen hinab in den erweiterten Klinikpark. In unmittelbarer Nähe zu diesem befinden sich im Nord-Westen des Gebäudes auf unterem Niveau die öffentlichen Bereiche des Zentrums.

An den öffentlichen Durchwegungsraum gliedern sich die einzelnen Institute an. Sie bilden eigene Einheiten innerhalb der übergeordneten Gebäudestruktur. Die einzelnen Institute gruppieren sich jeweils um einen grossen Hof, welcher als Aussenraum gedacht ist. Die räumliche Nähe der einzelnen Institute innerhalb der Grossform impliziert ein hohes Maß an möglichem Austausch, sowie an Flexibilität. Die offene Gebäudestruktur kann auf ein sehr differenziertes Raumprogramm reagieren, weshalb kurz oder langfristige Nutzungsänderungen gleichfalls gut denkbar sind.


Team Katharina Feldhusen, Ralf Fleckenstein
Mitarbeit Thomas Gräbel