125
SoapSpace EXPO2000

Installation 2000

Installation 2000

Soap Operas sind immerwährendes Reizthema:
Für ihre Fangemeinde besitzen sie Kultcharakter während ihre Kritiker sie als sicheres Zeichen des kulturellen Niedergangs deuten. Ungeachtet dieser unauflösbaren Differenzen haben sich Soaps längst als fester Bestandteil globaler Alltagskultur etabliert.
Die Auflösung eindeutig definierter Grenzen zwischen medialer und gelebter Realität machen Soaps potentiell subversiv. Fast barrierelos strahlen sie in die Privatsphäre der Zuschauer hinein und hinterlassen ihre Spuren.

SoapSpace ist ein vielseitig nutzbarer Raum. Er schwankt zwischen verschiedenen Bedeutungsebenen und bleibt durch seine Form leicht instabil und ungreifbar. Seine räumliche Fassung setzt sich durch die Gestalt eines allseitig durchlässigen Quaders mit einer diaphanen Membran subtil vom Umraum ab. Die Ambivalenz von Innen und Außen wird bewusst forciert und die Durchdringung von Öffentlichkeit und privatem Leben inszeniert.
Mitten auf der Weltausstellung entsteht sporadisch Privatsphäre, dient der Raum verschiedensten Tätigkeiten. SoapSpace wird nicht nur als Fernsehraum, sondern auch als Wohnzimmer, Esszimmer, Schlafzimmer, Büro, Kinderzimmer genutzt.

Die Materialauswahl - Streifenvorhänge, weiße Plastikstühle, Fernseher – ist aus dem weltweit gängigen Möblierungsrepertoire zitiert. Die Konzeption spielt mit den Codierungen dieser Elemente und erzeugt durch die Sublimierung ihrer Ästhetik neue Sinnzusammenhänge. Trotz aller Wiedererkennungseffekte entzieht sich der Raum einer eindeutigen Raumdefinition - SoapSpace ist ein Irgendwo zwischen Ortsspezifik und imaginärem Ort.
Konzept und Idee Andrea v.Lüdinghausen, Hannover
Team soapspace Arno Kundlatsch, Christiane Riedel, Katharina Feldhusen, Ralf Fleckenstein, Sabine Waldmann
Tragwerk Arthur Hahnheisser
Leistungsphasen LPH 1-9
Stellzeit 04.07.2000 - 01.11.2000
Erstellungskosten 56.000 EUR